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Teppiche aus dem Orient hatten ursprünglich den Zweck, als Wandbehang und Bodenbelag Wärme zu spenden. Und tatsächlich kommt bei vielen asiatischen Nomadenvölkern dem Teppich auch heute noch diese Bedeutung zu: der Teppich dient als Unterlage auf dem Steppenboden, als Türbehang am Eingang des Zeltes und zur Isolation der Wände. Diese Teppiche wurden schon früh nach Europa exportiert, wo sie als Bodenbelag dienten. Heute schätzen wir Orientteppiche aufgrund ihrer Formen- und Mustervielfalt, der sie in jeder Wohnung zum Blickfang macht. Darüber hinaus schaffen sie eine behagliche Atmosphäre, die an ihren ursprünglichen Zweck erinnert.
Sowohl alte als auch neue Orientteppiche sind wahre Sammlerstücke, echte Raritäten, die – meist von Hand gefertigt – mit den Jahren immer wertvoller werden. Man unterscheidet Orientteppiche nach ihrer Herkunft, darunter zählen die persischen sicherlich zu den bekanntesten. Es gibt verschiedene Unterarten, je nach der Provinz oder Stadt, in der sie traditionell geknüpft werden. Aus Sannandaj, Senneh kommen die Bidjar-Teppiche, die meist – wie viele orientalischen Teppiche – aus mit Naturfarben gefärbter Schurwolle auf Baumwolle gefertigt sind. Bidjar-Teppiche weisen als Merkmal ein typisches Muster aus ineinander gesetzten Rauten auf mit einer Bordüre aus floralen Ornamenten. Sehr bekannt sind auch die Gabbeh-Teppiche aus dem Gashgai-Gabbeh-Gebiet, die weniger Ornamentik, dafür stilisierte Menschen- und Tiermotive – bekanntestes Beispiel sind die Gabbehs mit der Darstellung von Dromedaren – aufweisen und oft vollständig aus Wolle hergestellt sind.
Aus dem Kaukasus kommen u.a. die Schirwan-, Perepedil und Kasaken-Teppiche, die entweder aus Wolle auf Wolle bzw. Baumwolle genüpft sind. Als typische Musterung kommen hier stilisierte Tierornamente, z.B. Widderhörner oder Vögeln mit langen Schwanzfedern, aber auch Wolkenbänder oder Rosenbouquets zum Einsatz. Türkische Teppiche, von denen die Kelim-Teppiche zu den bekanntesten zählen, sind meist aus Schurwolle auf Wolle oder Ziegenhaar geknüpft und weisen als Musterung oft strenge geometrische Formen auf. Auch Hereke und Kayseri sind bekannte Teppichstädte in der Türkei. |
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